Öffentliche Ringvorlesungen
Die Akademie der Weltreligionen beteiligt sich regelmäßig mit öffentlichen Ringvorlesungen am Allgemeinen Vorlesungswesen der UHH:
Wintersemester 2024/25: Jüdische und antisemitismuskritische Bildung in der Religionslehrkräfteausbildung
Befunde, Bedarfe, Perspektiven
Angesichts eines wachsenden Antisemitismus in Deutschland gewinnen jüdische und antisemitismuskritische Bildung im schulischen Kontext an Bedeutung. Dabei kommt neben anderen Fächern dem Religionsunterricht – als grundgesetzlich gesichertes Lehrfach mit expliziter Ausrichtung auf Wertehaltungen und moralische Einstellungen – eine besondere Bedeutung zu. Damit verbunden sind hohe bildungs- und gesellschaftspolitische Erwartungen, durch Wissensvermittlung über das Judentum und jüdisches Leben auch zur Prävention von Antisemitismus beizutragen. Wie vorliegende Forschungen zeigen, spielen dabei Religionslehrkräfte eine zentrale Rolle und sind damit gleichsam selbst mit zunehmenden Herausforderungen konfrontiert.
Die Ringvorlesung rückt dazu die Perspektiven von Religionslehrkräften sowie ihre Ausbildung ins Blickfeld und fragt: Wie werden das Judentum und jüdisches Leben im Religionsunterricht von Lehrkräften vermittelt? Wir wird Antisemitismus von Religionslehrkräften wahrgenommen und gedeutet und welche Herausforderungen ergeben sich für die Lehramtsausbildung? Welche Rolle spielen „andere Religionen“ und insbesondere das Judentum in der Ausbildung von Religionslehrkräften? Wie kann antisemitismuskritische Bildung in die Lehramtsausbildung integriert werden? Wie stellt sich der Religionsunterricht und die Religionslehrkräfteausbildung aus jüdischer Perspektive dar? Die Ringvorlesung gibt hierzu interdisziplinäre Einblicke aus der Forschung sowie der Ausbildungspraxis.
montags 18:00, per Webinar, Anmeldung an: awr"AT"uni-hamburg.de
Die Ringvorlesung der Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg ist eine Kooperation mit dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ) in Hamburg im Rahmen des Forschungsnetzwerks Antisemitismus im 21. Jahrhundert (FoNA21).
Sie wird gefördert von der Udo Keller Stiftung Forum Humanum.
Die Vorträge werden (soweit die Referierenden zustimmen) auch als Lecture2Go eingestellt werden: Link zu Lecture2Go
Programm [pdf]
21.10.2024
Antisemitismusprävention durch Religionsunterricht? Empirische Befunde und Herausforderungen für die Aus- und Fortbildung von Religionslehrkräften
Dr. Anna Körs, Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg / Sarah Edel, Fachseminarleiterin Religion, Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg
11.11.2024
„Gesicht zeigen gegen Antisemitismus“. Aufgaben und Herausforderungen für Religionslehrkräfte
Dr. Elisabeth Migge & Prof. Dr. Reinhold Boschki, Forschungsstelle Elie Wiesel an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen
09.12.2024
„Andere Religionen“ in den Curricula der (islamischen) Religionslehrer:innenausbildung
Jun.-Prof. Dr. Naciye Kamcili-Yildiz, Institut für Islamische Theologie, Universität Paderborn
16.12.2024
Das Zertifikat Antisemitismuskritische Bildung für Unterricht und Schule (ZABUS). Grundlagen, Einblicke in die Forschung zu ZABUS und Herausforderungen
Jan Christian Pinsch, Institut für Evangelische Theologie und Religionspädagogik sowie Zentrum für antisemitismuskritische Bildung, Julius-Maximilians-Universität Würzburg
06.01.2025
Antisemitismus im Kontext Schule – Deutungen und Umgangsweisen von (Religions-) Lehrer:innen und Herausforderungen für die Ausbildung
Prof. Dr. Friederike Lorenz-Sinai, Fachhochschule Potsdam
20.01.2025
Religionsunterricht und Religionslehrkräfteausbildung aus jüdischer Perspektive
Bruno Landthaler, Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg
Koordination
Dr. Anna Körs, Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg / Dr. Karen Körber, Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ)
Sommersemester 2024: Religionsgemeinschaften und Gemeinden im Wandel
Strukturen, Identitäten, interreligiöse Beziehungen
In Gemeinden kommen Menschen zusammen, um ihren Glauben auszuüben und sich in vielfältiger Weise zu engagieren – sowohl innerhalb der eigenen Gemeinde als auch darüber hinaus in der Gesellschaft. In Deutschland gibt es rund 13.000 evangelische, 10.000 katholische und eine kaum überschaubare Anzahl von Gemeinden der vielen verschiedenen christlichen Konfessionen sowie etwa 130 jüdische Gemeinden, mehr als 2.200 muslimische Gemeinden und zahlreiche Gemeinden weiterer Religionsgemeinschaften. Jedoch gibt es kaum empirische Kenntnisse über die Aktivitäten und auch Herausforderungen von lokalen Gemeinden vor Ort. Wie etwa verändern Prozesse der Säkularisierung und Pluralisierung die Gemeinden der beiden christlichen Großkirchen und welche Rolle spielen Migrationskirchen? Wie entwickeln sich jüdische Gemeinden seit ihrem Anwachsen in den 1990er Jahren? Wie entwickelt sich das islamische Gemeindeleben in Deutschland? Und welche Rolle spielen interreligiöse Kontakte und Beziehungen zwischen den Gemeinden? Zu diesen Fragen will die Veranstaltung einige empirische Einblicke in aktuelle Forschungen geben.
montags 18:00, per Webinar, Anmeldung an: anna.koers"AT"uni-hamburg.de
Die Ringvorlesung ist eine Veranstaltungsreihe der Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg in Kooperation mit dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ).
Gefördert von der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke der Freien und Hansestadt Hamburg (BWFGB) im Rahmen der Fördermaßnahme "Calls for Transfer" (C4T).
Die Vorträge werden (soweit die Referierenden zustimmen) auch als Lecture2Go eingestellt werden: Link zu Lecture2Go
Programm [pdf]
08.04.2024
Potenziale und Herausforderungen vor Ort – Ergebnisse des Zweiten Kirchengemeindebarometers
Dr. phil. habil. Hilke Rebenstorf, Wissenschaftliche Referentin für Kirchensoziologie am Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD, Hannover
22.04.2024
Migrationskirchen als Chance und Herausforderung der vor Ort etablierten Kirchen
PD Dr. theol. Claudia Hoffmann, Theologische Fakultät, Universität Basel
06.05.2024
Institution im Umbruch – Veränderungsdynamiken der katholische Kirche in Deutschland
Dr. Miriam Zimmer, Zentrum für angewandte Pastoralforschung, Ruhr-Universität Bochum
27.05.2024
Im stetigen Wandel: Moscheeleben und muslimische Gemeindeentwicklung heute
Dr. Ayşe Almıla Akca, Institut für Islamische Theologie und Religionspädagogik, Universität Innsbruck
10.06.2024
Jüdische Gemeinden im Umbruch. Die konfliktären Entwicklungen in Deutschland seit 1990
Dr. Melanie Eulitz, Fakultät Digitale Transformation, Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
01.07.2024
Religionsgemeinschaften als Akteure kommunaler Religionspolitik – Fallbeispiele aus Hamburg, Köln, Berlin und Leipzig
Dr. Tobias Meier, Fachbereich Sozialwissenschaften, Hochschule Koblenz
Koordination
Dr. Anna Körs, Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg / Dr. Karen Körber, Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ)
Aktuelle Wissenschaft, neue Forschungsergebnisse, renommierte Dozentinnen und Dozenten
Sommersemester 2023: Judentum und religiöse Vielfalt im Religionsunterricht. Religiöse Differenzen — interreligiöse Kompetenzen
Judentum und religiöse Vielfalt im Religionsunterricht. Religiöse Differenzen — interreligiöse Kompetenzen
Vor dem Hintergrund einer zunehmend religiös-weltanschaulichen Pluralisierung und damit verbundenen Differenzwahrnehmungen, Grenzziehungen sowie auch ablehnenden Haltungen gewinnt religiöse Bildung an gesellschaftlicher Bedeutung. Dies gilt angesichts eines wachsenden Antisemitismus in Deutschland insbesondere auch für die Thematisierung des Judentums im schulischen Religionsunterricht.
Die Ringvorlesung befasst sich hierzu aus interdisziplinärer Perspektive mit Fragen zur Vermittlung jüdischer Geschichte und der Vielfalt gegenwärtigen jüdischen Lebens im schulischen Religionsunterricht sowie auch in der Ausbildung von Religionslehrkräften: Wie werden religiöse Differenzen wahrgenommen? Wie wird das Judentum in der Lehr-Lern-Praxis thematisiert und etwa in Schulbüchern dargestellt? Wie kann der schulische Religionsunterricht durch Wissensvermittlung, Praxisprojekte, Begegnungen zur Entwicklung interreligiöser Kompetenzen und zur Prävention von antisemitischen und anderen religiös codierten Vorurteilen und Einstellungen beitragen? Welche Kompetenzen benötigen die Religionslehrkräfte?
Die Ringvorlesung der Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg ist eine Veranstaltungsreihe im Rahmen des Forschungsnetzwerks Antisemitismus im 21. Jahrhundert (FoNA21), in Kooperation mit dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ) in Hamburg.
Montags 18 –20 Uhr, Hauptgebäude, Edmund-Siemers-Allee 1, Hörsaal M
17.04.2023
Religiös codierte Differenzkonstruktionen im schulischen Religionsunterricht – Vorstellung eines Forschungsprojektes und Perspektiven
Dr. Anna Körs, Wissenschaftliche Geschäftsführerin der Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg / Dr. Janne Braband, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg
08.05.2023
Judentum, interreligiöses Lernen und Othering im (christlichen) Religionsunterricht
Prof. Dr. Joachim Willems, Institut für Ev. Theologie und Religionspädagogik, Universität Oldenburg
12.06.2023
Religiös begründete Bilder von Jüdinnen, Juden und dem Judentum im Schulbuch und Unterricht
Dr. des. Christine Chiriac, Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut, Braunschweig
19.06.2023
Das gelebte Judentum im Hamburger "Religionsunterricht für alle"
Prof. Dr. Ze’ev Strauss, Institut für Jüdische Philosophie und Religion, Universität Hamburg
26.06.2023
Religiöse Vielfalt, Judentum und Antisemitismusprävention im islamischen Religionsunterricht
Dr. Selcen Güzel, Forschungsstelle interreligiöse Bildung, Universität Augsburg
10.07.2023
Interreligiöse Kompetenzen als Anforderung und Herausforderung in Ausbildung, Unterricht und Praxis
Sarah Edel, Fachseminarleiterin Religion, Fortbildnerin und Referentin für den "Religionsunterricht für alle 2.0" / Johanna Jöhnck, Referentin für Fortbildungen im Bereich Prävention von Antisemitismus und Rechtsextremismus, beide Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung in Hamburg
Koordination
Dr. Anna Körs / Dr. Janne Braband, beide Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg, in Kooperation mit dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ), Hamburg
Sommersemester 2022: Religiöse Architekturen in säkularen Stadtgesellschaften
In den zurückliegenden zwei Jahrzehnten sind in Deutschland in verschiedenen Städten neue Synagogen geplant und gebaut worden. Zugleich hat die Zahl repräsentativer Moscheebauten zugenommen. Daneben entstehen kreative Projekte zu erweiterten Nutzungen oder Umnutzungen von leer stehenden Kirchengebäuden sowie Häuser der Religionen, die einer multireligiösen Stadtgesellschaft sichtbaren Ausdruck verleihen wollen. Alle diese religiösen Architekturen sind materiale Zeichen einer gewachsenen religiösen Diversität in mehrheitlich säkularen urbanen Räumen, an denen sich mitunter konflikthafte Aushandlungsprozesse um das Verhältnis zur Geschichte, das Recht auf Repräsentation und den Anspruch auf Zugehörigkeit entfalten. Die Ringvorlesung befasst sich anhand von Fallbeispielen mit den Dynamiken religiöser Architekturen in ihrem Verhältnis zu multireligiösen säkularen Stadtgesellschaften.
Koordination:
- Dr. Anna Körs / Prof. Dr. Giuseppe Veltri, beide Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg
- Dr. Karen Körber / Dr. Alexandra Klei, beide Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ)
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Programm.
Aufzeichnungen der Vorträge im Rahmen der Ringvorlesung "Religiöse Architekturen in Sekulären Stadtgesellschaften" finden Sie auf Lecture2Go.
Wintersemester 2021/22: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland, Teil 2
Die Hamburger Perspektive
Das Jahr 2021 stellt ein besonderes Jubiläumsjahr dar: Nachweislich seit 1700 Jahren gibt es in Deutschland jüdische Gemeinden und jüdisches Leben. Wie verschieden und facettenreich die Geschichte und Gegenwart der Juden im deutschsprachigen Raum waren und sind, darüber will am Beispiel der Juden in Hamburg eine zweisemestrige Ringvorlesung Auskunft geben, die organisiert wird vom Institut für Jüdische Philosophie und Religion der Universität Hamburg, dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ) und der Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg.
Aus interdisziplinärer Perspektive werden Einblicke in eine reiche und wechselvolle lokale jüdische Geschichte gewährt, die zugleich weit über die Grenzen der Stadt hinausweist. Die Vorträge schlagen einen Bogen von der ersten Ansiedlung sephardischer Juden in der Handels- und Hafenstadt über die besondere Rolle des Reformjudentums bis hin zur Vertreibung und Ermordung der Hamburger Juden während des Nationalsozialismus und reichen mit dem Wiederauau jüdischen Lebens bis in die jüngste Gegenwart.
Die Ringvorlesung wird gefördert von der Udo Keller Stiftung Forum Humanum.
Aufzeichnungen der Vorträge im Rahmen der Ringvorlesung "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" finden Sie auf Lecture2Go.
Sommersemester 2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland
Die Hamburger Perspektive
Das Jahr 2021 stellt ein besonderes Jubiläumsjahr dar: Nachweislich seit 1700 Jahren gibt es in Deutschland jüdische Gemeinden und jüdisches Leben. Wie verschieden und facettenreich die Geschichte und Gegenwart der Juden im deutschsprachigen Raum waren und sind, darüber will am Beispiel der Juden in Hamburg eine zweisemestrige Ringvorlesung Auskunft geben, die organisiert wird vom Institut für Jüdische Philosophie und Religion der Universität Hamburg, dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ) und der Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg.
Aus interdisziplinärer Perspektive werden Einblicke in eine reiche und wechselvolle lokale jüdische Geschichte gewährt, die zugleich weit über die Grenzen der Stadt hinausweist. Die Vorträge schlagen einen Bogen von der ersten Ansiedlung sephardischer Juden in der Handels- und Hafenstadt über die besondere Rolle des Reformjudentums bis hin zur Vertreibung und Ermordung der Hamburger Juden während des Nationalsozialismus und reichen mit dem Wiederauau jüdischen Lebens bis in die jüngste Gegenwart.
Die Ringvorlesung wird gefördert von der Udo Keller Stiftung Forum Humanum.
Aufzeichnungen der Vorträge im Rahmen der Ringvorlesung "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" finden Sie auf Lecture2Go.
Sommersemester 2020: Islamischer Religionsunterricht – Islam im Religionsunterricht
Der islamische Religionsunterricht (IRU) spielt in den Debatten über „den Islam“ in Deutschland eine zentrale Rolle. An mehreren deutschen Universitäten werden seit einigen Jahren Religionslehrer*innen für den IRU ausgebildet, und es nehmen inzwischen mehr als 54.000 Schüler*innen an rund 800 Schulen in Deutschland an einer Form des IRU teil. Dabei variieren die Modelle in den einzelnen Bundesländern vom bekenntnisorientierten IRU als ordentliches Lehrfach über Modellprojekte mit muslimischen Partnern, staatliche Islamkunde bis hin zu interreligiösen Formen des Religionsunterrichts. Die Debatten sind damit jedoch nicht beendet, denn der Bedarf ist längst nicht gedeckt und auch die Modelle stehen auf dem Prüfstand.
Doch was wissen wir über den IRU? Parallel zu seiner Einführung hat sich auch die Forschung über den IRU entwickelt, an der unterschiedliche Disziplinen mit unterschiedlichen Fragestellungen beteiligt sind wie etwa: Wie sind die bisherigen IRU Modelle einzuschätzen? Welche Erwartungen haben die daran beteiligten Akteursgruppen (Schüler*innen, Eltern, Lehrer*innen, Studierende, Vertreter*innen von Religionsgemeinschaften und Staat u.a.) und inwieweit werden diese erfüllt? Wie sind die unterschiedlichen Modelle der Bundesländer zu erklären? Welche Rolle spielt der IRU als Teil einer Islampolitik und für Integration?
Die Ringvorlesung bietet hierzu ein Kaleidoskop der Forschung und gibt einen Überblick zum aktuellen empirisch-interdisziplinären Forschungsstand zum IRU in Deutschland. Sie möchte für die Relevanz und Komplexität der Thematik sensibilisieren und die interdisziplinäre und öffentliche Diskussion anregen. Nach ersten Einführungsvorträgen zu den Hintergründen des IRU werden exemplarisch aktuelle Forschungen zum IRU in einzelnen Bundesländern sowie anschließend zu zentralen Thematiken präsentiert mit Vorträgen von Wissenschaftler*innen aus Theologie, Religionspädagogik, Islamwissenschaft, Erziehungswissenschaft, Politikwissenschaft, Soziologie u.a.
Die Ringvorlesung wird gefördert von der Udo Keller Stiftung Forum Humanum.
Aufzeichnungen der Vorträge im Rahmen der Ringvorlesung "Islamischer Religionsunterricht – Islam im Religionsunterricht" finden Sie auf Lecture2Go.
Wintersemester 2017/18: Islam und Gender
Islam & Gender ist ein hochpolitisiertes, oft sehr emotionalisiertes Thema. Speziell die „Frauenfrage“ dient als Aufhänger, um über strittige Punkte wie Fortschritt und Rückständigkeit, Religion und Säkularismus, Authentizität und Verwestlichung zu verhandeln. Das gilt für die islamische Welt nicht weniger als für Deutschland. In dieser Ringvorlesung versuchen wir, uns aus verschiedenen Perspektiven und Disziplinen dem Thema zu nähern. NachwuchswissenschaftlerInnen berichten aus ihrer aktuellen Forschung, stellen neue Ansätze beispielsweise der geschlechtergerechten Koraninterpretation vor, liefern einen Überblick zur zeitgenössischen Debatte.
Koordination: Prof. Dr. Katajun Amirpur, Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg
Alle Vorträge der Ringvorlesung finden auf Lecture2Go.
Wintersemester 2016/17: Reformation, Aufbruch und Erneuerungsprozesse von Religionen
Die Reformation von 1517, deren 500-jähriges Jubiläum unmittelbar bevor steht, hat die Geschichte Europas und der Welt verändert. In dieser Ringvorlesung geht es auch um diese Reformation und ihre Folgen bis heute, aber darüber hinaus öffnen wir den Horizont: Reformansätze, Ausbrüche und Erneuerungsbewegungen aus anderen Religionen werden zur Sprache kommen, nämlich aus dem Islam, dem Buddhismus, dem Judentum und dem Alevitentum. Damit wird deutlich, dass Veränderungsprozesse, Aufbrüche und neue Ausrichtungen für alle Religionen eine Rolle spielen, um Verkrustungen zu überwinden und neue Perspektiven zu erröten. Dies wird nicht nur im Blick auf Deutschland und Europa, sondern auch in Bezug auf Länder in der ganzen Welt thematisiert. Die Vorlesung wird durch folgende Einheiten der Universität Hamburg getragen: Akademie der Weltreligionen, Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen, Fachbereich Evangelische Theologie, Fachdidaktik Religion, Institut für Jüdische Philosophie und Religion, Institut für Katholische Theologie, Numata Zentrum für Buddhismuskunde.
Koordination: Prof. Dr. Wolfram Weiße, Akademie der Weltreligionen / Prof. Dr. Fernando Enns, Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen, beide Universität Hamburg
Wintersemester 2015/16: Religionen, Dialog und Wissenschaften
Seit gut zehn Jahren haben wir es mit tiefgreifenden Veränderungsprozessen zu tun. Neben einer fortschreitenden Säkularisierung gibt es ein Erstarken von Religion und religiösen Diskursen, vor allem im Blick auf das Judentum, den Islam, den Buddhismus und das Alevitentum, aber auch hinsichtlich neuer Ansätze im Christentum. Einer der Gründe für diese Veränderungen liegt in der durch Migration zunehmenden Präsenz von Religionen in unserer Gesellschaft, ein anderer liegt darin, dass sich Religionen zunehmend von der gesellschaftlichen Pluralisierung herausgefordert sehen und sich der Frage stellen müssen, wie sie andere Religionen und deren Mitglieder wahrnehmen. Dieser Frage geht die Ringvorlesung ebenso nach wie den damit verbundenen Veränderungen im wissenschaftlichen Bereich. Hier ist ein verstärktes Interesse ganz unterschiedlicher akademischer Disziplinen für das Themenfeld von Religionen und Dialog festzustellen. Diese Vielfalt wird in der Ringvorlesung aufgenommen. Neue Forschungsergebnisse werden präsentiert und auf den Prüfstand gestellt. Die Ringvorlesung wird von der Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg in Kooperation mit dem Numata Zentrum für Buddhismuskunde der Universität Hamburg organisiert. Bei den Vorträgen zum Buddhismus wird zudem mit dem Tibetischen Zentrum Hamburg e. V. kooperiert.
Koordination: Dr. Carola Roloff / Prof. Dr. Wolfram Weiße, beide Akademie der Weltreligionen, Universität Hamburg / Prof. Dr. Michael Zimmermann, Numata Zentrum für Buddhismuskunde, Universität Hamburg / Tibetisches Zentrum Hamburg e. V.
Wintersemester 2014/15: Gewaltfreiheit und Gewalt in den Religionen
Das Thema „Gewalt“ ist gesellschaftlich wie akademisch eine zunehmend wichtige Frage. Wo liegen die Ursachen für Gewalt, wo sind aber auch Ansätze für deren Überwindung auszumachen und wie sind Gegenentwürfe von Gewaltunterbrechung und Gewaltfreiheit begründet? Diesen Fragen widmet sich die vorliegende Ringvorlesung und stellt dabei besonders die mögliche Rolle von Religionen ins Zentrum. Aus der Sicht unterschiedlicher theologischer, religionswissenschaftlicher und sozialwissenschaftlicher Disziplinen wird der Themenbereich Gewaltfreiheit und Gewalt in den Religionen von jeweils zwei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eingebracht, sodass die Ringvorlesung in zweifacher Weise zum Dialog wird: zwischen den Referentinnen und Referenten und mit dem Publikum. Zum Auftakt dieser Ringvorlesung wird ein Studientag am 25.10.2014 veranstaltet, an dem Vertreterinnen und Vertreter aus den unterschiedlichen Religionsgemeinschaften, politischen Parteien und wissenschaftlichen Disziplinen teilnehmen
Koordination: Prof. Dr. Fernando Enns, Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen / Prof. Dr. Wolfram Weiße / Prof. Dr. Katajun Amirpur / Prof. Dr. Ulrich Dehn / Prof. Dr. Hans-Martin Gutmann, alle Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg
Wintersemester 2013/14: Religionen – Dialog – Gesellschaft. Analysen zur gegenwärtigen Situation und Impulse für eine Theologie im Plural
Die aktuelle Situation in Deutschland wird neben den christlichen und islamischen Traditionen zunehmend durch weitere Religionen und ihre Ausdifferenzierung in verschiedene Konfessionen sowie durch individuelle Formen von Religiosität bestimmt. Gesellschaftliche und akademische Aufgabe ist es, einen analytischen Blick auf die Vielfalt von Religionen und den Dialog zwischen Menschen unterschiedlicher Religion und Weltanschauung zu richten. Die Vorlesungsreihe stellt hierzu innovative Ansätze vor.
Koordination: Prof. Dr. Katajun Amirpur / Prof. Dr. Wolfram weiße, beide Akademie der Weltreligionen, Universität Hamburg
Wintersemester 2012/13: Reformdenken im Islam
Dass das islamische Denken einen Erneuerungsprozess durchmachen muss, wird heutzutage von vielen muslimischen Denkern und Intellektuellen so empfunden. In der islamischen Welt wie auch in der Diaspora werden gegenwärtig sehr lebendige Debatten über den Islam in der modernen Welt geführt. Doch im Gegensatz zu radikalen Islamisten, die sich seit einigen Jahren in unser Bewusstsein bomben, erfahren jene Denker nur recht wenig Aufmerksamkeit. Ihr Projekt ist das einer Reform - und dies nicht erst seit heute. Schon die Gründungsväter des islamischen Reformismus, Jamal ad-Din al-Afghani, Muhammad Abduh und Rashid Rida plädierten für eine innere Reform. Die Rückständigkeit der islamischen Welt habe ihre Ursache in einem statischen, inflexiblen Islamverständnis und der blinden Nachahmung der Altvorderen. Deshalb forderten sie eine moderne, den veränderten Umständen angepasste Interpretation des Korans. Dieser Ansatz hat im Wesentlichen heute noch Bestand und das Gleiche gilt für die grundsätzliche Frage, die mittels dieses Ansatzes gelöst werden soll: Wie kann man als Muslim gleichzeitig modern und authentisch sein?
Koordination: Prof. Dr. Katajun Amirpur, Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg
Wintersemester 2011/12: Fundamentalismus - Phänomene, Anliegen, Funktionen
Dass das islamische Denken einen Erneuerungsprozess durchmachen muss, wird heutzutage von vielen muslimischen Denkern und Intellektuellen so empfunden. In der islamischen Welt wie auch in der Diaspora werden gegenwärtig sehr lebendige Debatten über den Islam in der modernen Welt geführt. Doch im Gegensatz zu radikalen Islamisten, die sich seit einigen Jahren in unser Bewusstsein bomben, erfahren jene Denker nur recht wenig Aufmerksamkeit. Ihr Projekt ist das einer Reform - und dies nicht erst seit heute. Schon die Gründungsväter des islamischen Reformismus, Jamal ad-Din al-Afghani, Muhammad Abduh und Rashid Rida plädierten für eine innere Reform. Die Rückständigkeit der islamischen Welt habe ihre Ursache in einem statischen, inflexiblen Islamverständnis und der blinden Nachahmung der Altvorderen. Deshalb forderten sie eine moderne, den veränderten Umständen angepasste Interpretation des Korans. Dieser Ansatz hat im Wesentlichen heute noch Bestand und das Gleiche gilt für die grundsätzliche Frage, die mittels dieses Ansatzes gelöst werden soll: Wie kann man als Muslim gleichzeitig modern und authentisch sein?
Koordination: Prof. Dr. Katajun Amirpur/ Prof. Dr. Wolfram Weiße, beide Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg
Wintersemester 2010/11: Unbeschreiblich Weiblich oder die Kontingenz der Weiblichkeit. Neue Fragestellung zur Geschlechterdifferenz in der Theologie
Seit ihren Anfängen in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts hat sich die feministisch-theologische Forschung weiterentwickelt und verändert. Schon von Beginn an war sie nicht einheitlich, sondern vielfältig. Inzwischen sind neue Themenfelder und Fragestellungen hinzugekommen, dabei hat sich u.a. das Interesse auch von den so genannten „Frauenthemen“ auf die Frage verschoben, wie „Gender“ oder auch: die Geschlechterdifferenz in unterschiedlichen historischen und religiösen Zusammenhängen konstruiert wird. Die Ringvorlesung möchte in diesem Kontext eine Art erneuter Standortbestimmung vornehmen; dabei wird es im ersten Teil um Themen aus den klassischen Gebieten christlich-universitärer Theologie gehen, im zweiten Teil sollen dann Stimmen aus anderen religiösen Zusammenhängen den Blick auf das Gesamtfeld erweitern.
Diese Vorlesungsreihe ist eine Kooperationsveranstaltung des Fachbereichs Evangelische Theologie der Universität Hamburg und der Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg.
Koordination: Prof. Dr. Christine Gerber, PD Dr. Silke Petersen, Fachbereich Evangelische Theologie, Universität Hamburg Dorothea Grießbach, Prof. Dr. Wolfram Weiße, Akademie der Weltreligionen, Universität Hamburg