Religion und Dialog in modernen Gesellschaften (ReDi)
Projektleitung: Prof. Dr. Wolfram Weiße; stellvertretende Projektleitung: Prof. Dr. Katajun Amirpur, Dr. Anna Körs, Dr. Dörthe Vieregge
Laufzeit: 02/2013 bis 01/2018
Durch die erheblich zunehmende religiöse Pluralisierung moderner Gesellschaften gewinnt das Thema „Religion und Dialog“ gegenwärtig große Aufmerksamkeit und ist mit hohen gesellschaftlichen Erwartungen hinsichtlich der Gestaltung des Zusammenlebens von Menschen verschiedener Religionen und Kulturen verbunden. Im Gegensatz dazu steht die Forschung zum interreligiösen Dialog in den verschiedenen damit befassten Wissenschaftsdisziplinen erst am Anfang. Das beantragte Forschungsprojekt soll einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dieses Defizit zu überwinden. Zwei Ebenen werden dabei berücksichtigt:
Ebene 1: Dialogische Theologie. Vor dem Hintergrund vorliegender Ansätze der pluralistischen und interkulturellen sowie insbesondere der interreligiösen Theologie soll in einem interreligiös zusammengesetzten Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine dialogische Theologie erarbeitet werden. Im Rahmen einer Kontextorientierung spielt dabei der Bezug auf gelebte Formen von interreligiösem Dialog eine wichtige Rolle, wie sie auf der Ebene 2 erforscht werden.
Ebene 2: Dialogische Praxis. Mit Methoden empirischer Sozialforschung soll Aufschluss über die Vorstellungen und die Praxis von interreligiösem Dialog gewonnen werden. Die Untersuchungen nehmen Akteure in den Religionsgemeinschaften und säkulare Akteure in den Blick, wobei insbesondere auch alltagstheologische Vorstellungen zu religiöser Vielfalt untersucht werden. Darüber hinaus wird der Bildungsbereich im Blick auf Möglichkeiten und Grenzen der Förderung interreligiöser Verständigung untersucht.
Die Forschung wird international-vergleichend angelegt und ist auf Metropolregionen bezogen: Über den zentralen Untersuchungsstandort Hamburg hinaus wird in Deutschland die Rhein-Ruhr-Region einbezogen. In Europa werden Studien in Skandinavien – mit Schwerpunkt auf Oslo und Stockholm – sowie in London durchgeführt.
- Dauer: 2013–2018
- Drittmittelgeber: BMBF