für katholische Theologie
Auf den Spuren der Bibel in der TürkeiExkursion nach KleinasienEin Reisebericht aus studentischer Perspektive
4. April 2016, von Gerrit Pischke
Foto: Finnja Hoffmann
Im März waren Lehrende und Studierende auf einer siebentägigen Exkursion in der Türkei. Die Studentin Nadia Castrillón-Janzen berichtet von der Forschungsreise und gibt einen Einblick, warum das antike Kleinasien ein ausgezeichneter Ort ist, um die Anfänge des Christentums zu studieren.
Exkursion Kleinasien – Auf den Spuren der Bibel in der Türkei
Ein Reisebericht von Nadia Castrillón-Janzen
Am 12. März 2016 startete die erste Exkursion des Instituts für Katholische Religion der Universität Hamburg, unter der Leitung von Herrn Dr. Daniel Lanzinger und Dipl.-Theol. Helmut Röhrbein-Viehoff, nach Kleinasien. Hinter uns lagen zu diesem Zeitpunkt zwei Vorbereitungskolloquien, sowie die Erarbeitung von persönlich ausgestalteten Referate zu relevanten Themen für die Exkursion und vor uns 7 spannende Tage, im Kreise neuer Menschen, einer anderen Kultur und voll von unvergesslichen Eindrücken. Der Fokus der Exkursion lag auf den Anfängen des Christentums in Kleinasien.
Um 14.00 Uhr begann die Reise nach Izmir, mit einem Umstieg in Istanbul. Unser erstes Ziel war Bergama. Bei Ankunft in Izmir erwarteten uns bereits unser Reiserführe und unser Busfahrer für den gesamten Zeitraum. Leider ahnte niemand, dass die Koffer einiger Teilnehmer einen etwas längeren Zwischenstopp in Istanbul einlegen würden. Dies bedeutete für uns eine zusätzliche Wartezeit von 2 Stunden am Flughafen Izmir, vor einer zweistündigen Busfahrt zur ersten Unterkunft für die Reise. Hier wurde uns die Gastfreundschaft der Türkei zum ersten Mal zuteil, denn selbst um zwei Uhr morgens hielt das Hotel ein vielfältiges Buffet für uns bereit.
Die darauf folgenden Tage waren bestückt mit Besichtigungen und Führungen durch Orte mit wichtigem Einfluss auf die Entwicklung des frühen Christentums. So hörten wir Aufschlussreiche Referate in Bergama über das Asklepieion, die Rote Halle und den Kaiserkult in der Akropolis. Als besonderen Abschluss des ersten Tages wurde im Hotel ein Heilschlaf angeboten, der vermutlich damals als auch heute in der Heilkunst Verwendung findet.
Nach zwei Nächten brachen wir nach Pamukkale auf. Den Weg dorthin nutzen wir um Thyatira, Sardeis und Philadelphia zu erkunden. In Sardeis besuchten wir die Synagoge. Die Referate gaben uns einen Überblick über den Aufbau der Synagoge, sowie über den Rechtsstatus der Juden im Römischen Reich. Unweit der Synagoge ging es zum Artemision (einem griechischen Tempel) in Sardeis, wo wir trotz Dauerregen uns dem Thema „Kultbild, Opfer und Priester“ widmeten. Im Anschluss fuhren wir nach Philadelphia zur St. Jean Church, bevor wir das Hotel erreichten. Diese Fahrt nutzen wir um genaueres über die Offenbarung des Johannes zu erfahren.
Von Pamukkale aus erkundeten wir einen Tag lang Hierapolis. Hier ging es unteranderem um Papias von Hierapolis sowie um die Grabkultur und Jenseitsvorstellungen im frühen Christentum. Im Hotel fanden wir die Zeit auf den Brief an Philemon und den Kolosserbrief einzugehen.
Weiterführend ging es für unsere Exkursionsgruppe, mit Zwischenstopps in Laodizea und Aphrodisias, nach Kuşadası. In Aphrodosias erlangten wir einen Überblick über eine griechisch-römische Stadt und Aufschluss über ihre Sozialstruktur.
Den vorletzten Tag widmeten wir Ephesus, seinen Ausgrabungen inklusive der Hanghäuser, dem Konzil von 431, Johannes sowie Paulus in Ephesus und einem eindrucksvollen Blick in die Paulusgrotte.
Um unsere Reise abzuschließen machten wir uns am letzten Exkursionstag, vor unserer Rückreise, ein Bild von Priene und hier explizit von der Entstehung von Ämtern in frühchristlichen Gemeinden, von Didyma, dem dortigen Orakeltempel und seiner Prophetie und Milet als für uns letzten Exkursionsort in Kleinasien.
Die Exkursion hat allen Teilnehmern nicht nur Wissen, sondern auch aufschlussreiche Momenten, neue Erfahrungen und Anstöße geschenkt, die jeder individuell mitgenommen hat.
In Annahme für alle Teilnehmer der Exkursion zu sprechen, geht der Dank an die Exkursionsleitenden Herrn Röhrbein-Viehoff und Herrn Lanzinger, sowie allen weiteren Beteiligten, die diese Exkursion möglich gemacht und unterstützt haben, für eine unvergessliche Zeit in einem wunderbaren Land.
Nadia Castrillón-Janzen