für katholische Theologie
Zusatzseminar für Masterstudierende
26. August 2021, von Doris Franzbach
Für Studierende im Mastermodul 1 bieten wir neu ein zusätzliches Seminar an. Dieses kann urlaubsbedingt erst ab dem 8. August 2021 in STiNE eingehängt werden. Wir bitten Sie dann um Ihre Aufmerksamkeit. Es handelt sich um:
LV-Nummer: 58-127
LV-Name: Humanismus und Religion: Einblicke in eine spannungsreiche Beziehung
Dozent/in: N.N.
Zeit/Ort: 2 UE / Wöchentlich 2 UE Di 16:15–17:45 Digital ab 19.10.21
Kommentare/ Inhalte
Mit dem Wort "Humanismus" wird einerseits eine wirkmächtige geistige Strömung in der Zeit des Übergangs zwischen Mittelalter und Neuzeit, andererseits ein auf die Antike fokussiertes Bildungsideal bezeichnet. Im Lauf der letzten 200 Jahre sind zudem verschiedene religiöse, sozialistische, existentialistische und säkulare Haltungen unter der Selbstbezeichnung "Humanismus" aufgetreten. Ihnen allen war und ist gemeinsam, dass sie den Menschen und die Humanität in den Mittelpunkt ihres Strebens stellten. Nun können sich Menschen natürlich vor ganz unterschiedlichen Hintergründen um ihre Mitmenschen bemühen; gerade die Frage, ob Religion(en) und Humanismus Verbündete oder Gegner sind, gilt daher als äußerst strittig. Ein allgemeines Verständnis von Humanismus scheint allerdings auch vor differierenden religiösen und weltanschaulichen Hintergründen anschlussfähig: Humanismus bedeutet grundsätzlich die Wertschätzung und Akzeptanz der Menschlichkeit des anderen Menschen und damit die Negation des Inhumanen: "Wir mögen nicht wissen, was das absolut Gute, was die absolute Norm, ja auch nur was der Mensch oder das Menschliche oder die Humanität sei, aber was das Unmenschliche ist, das wissen wir sehr genau" (Adorno). In diesem Sinne möchte das Seminar verschiedene religiöse und säkulare Verständnisse von Humanismus von der Frühmoderne bis in die Gegenwart in einen kritisch-konstruktiven und ergebnisoffenen Dialog bringen.
"Humanism" denotes, on the one hand, a powerful intellectual current in the transition between the Middle Ages and the early modern era, and, on the other hand, a concept of education focused on the ancient world. Furthermore, during the last 200 years various religious, socialist, existentialist and secular attitudes have described themselves as "humanist". Their only common goal is to put humans and humanity at the center of their endeavors. Yet, of course, humans can take care of their fellow human beings from very different backgrounds; therefore, the question of whether religion(s) and humanism are allies or opponents is seen as extremely controversial. However, a general understanding of humanism also seems compatible with differing religious and ideological backgrounds: Humanism basically means the appreciation and acceptance of others as human and thus the negation of the inhuman: "Although we may not know what is absolutely good and what is the absolute norm, and even not what is a human being or humanity, we know very well what is inhuman" (Adorno). In this sense, the seminar would like to bring various religious and secular understandings of humanism from the early modern era to the present into a critical, constructive and open-ended dialogue..